Kompetenzzentrum HNO Berlin informiert: Gaumenmandelentzündung

Definition Gaumenmandelentzündung?

HNO Arzt, Mundhohle

Die Gaumenmandeln („Mandeln“) befinden sich gut sichtbar seitlich im hinteren Mund-Rachenbereich und sind ein Teil des Immunsystems. Sind diese akut entzündet, entsteht dort eine schmerzhafte Schwellung und Rötung mit typischen weißlichen Belägen. Weitere Begleitsymptome sind vorhanden. Der HNO-Arzt Berlin unterscheidet zwischen akuter und chronischer Gaumenmandelentzündung.
Die akute Erkrankung ist eine durch Tröpfchen übertragbare Erkrankung und tritt gehäuft bei Schulkindern auf.
Bei wiederholter akuter Erkrankung insbesondere in enger Verbindung mit weiteren Allgemeinsymptomen kann es sich um eine chronische Entzündung handeln.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Pharyngitis (Entzündung der Rachenschleimhaut), Laryngopharyngitis (Entzündung der Rachenschleimhaut und des Kehlkopfes). „Angina“ (Umgangssprache)
Englisch: Tonsillitis, Tonsillar Inflammation

Überblick akute Gaumenmandelentzündung

Es treten innerhalb weniger Stunden Schmerzen im Hals auf, die sich beim Schlucken und Sprechen verstärken. Zunehmender Speichelfluss, allgemeines Krankheitsgefühl mit erhöhter Körpertemperatur, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen sowie ausstrahlende Schmerzen in die Ohren und die Halsweichteile kommen oft hinzu. Der HNO-Arzt Berlin kann eine präzise Diagnostik und gezielte Therapie einleiten.

Überblick chronische Gaumenmandelentzündung

Chronische Verläufe sind mitunter beschwerdearm: Schluckbeschwerden, Rezidive akuter Entzündungen mit regelmäßig wiederkehrenden Beschwerden der Gelenke, der Nieren etc., lokale Missempfindungen, Mundgeruch und ständige Absonderungen im Gaumenmandelbereich können wegweisend sein. Der HNO-Arzt des Kompetenzzentrums Berlin wird bei chronischen Gaumenmandelentzündungen gezielt nach den Ursachen suchen und eine entsprechende Behandlung vorschlagen.

Ursachen der Gaumenmandelentzündung

Es handelt sich um eine durch Viren ausgelöste, überwiegend bakterielle Entzündung. Der stellt Diese schädigen die Schleimhaut im Mund-Rachen-Bereich und greifen oft auf die Schleimhäute der Nase, der Ohren, des Kehlkopfs sowie auf die Schleimhäute der tieferen Atemwege über. Das genaue Ausmaß der Erkrankung kann der HNO-Arzt aus dem Ärztezentrum Berlin feststellen.

Was Sie bei Gaumenmandelentzündung selbst tun können

Bei Halsschmerzen sollten Sie sich generell schonen – körperlich und seelisch. Trinken Sie deutlich mehr als Sie es normalerweise tun (mindestens 1,5 bis 2 Liter), auch wenn das Schlucken unangenehm ist. Mund-Rachen-Spülungen mit Salbeitee (eher kein Kamillentee), milde Lutschtabletten (kein Pfefferminz) sowie Gurgeln mit Schleimhaut beruhigenden Substanzen können lindernd wirken. Fieber senkende und Schmerz lindernde Medikation sind angezeigt (bei Kindern auch mit Zäpfchen). Schonen Sie auch die Stimme und verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol. Lokale Wärmeanwendung (Halswickel) sind patientenabhängig empfehlenswert.

Kontaktieren Sie Ihren HNO-Arzt Berlin, wenn allgemeine Beschwerden wie stark erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost oder ständig zunehmende Schmerzen auftreten. Bei beginnenden Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen, liegt ein Notfall vor. Wegen möglicher Folgekrankheiten oder drohender Komplikationen ist eine HNO-ärztliche Untersuchung angezeigt. Vor allem bei Kindern ist Vorsicht geboten. Ihr HNO-Arzt in Berlin wird Sie hierzu beraten.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Schwere und Symptomatik der Gaumenmandelentzündung kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem HNO-Arzt eine weitere Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehört:

  • Internist

Was Sie bei Ihrem HNO-Arzt erwartet

Bevor Ihr HNO-Arzt mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Ohrenschmerzen, Husten, verstopfte Nase, Heiserkeit, Hautausschlag, Schwellung von Lymphknoten am gesamten Körper, Kopfschmerzen oder Fieberschüben?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?

Da die Untersuchungsbefunde nicht immer gutartig sind, müssen anhaltende Halsschmerzen nach spätestens drei Monaten genauestens abgeklärt werden.

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr HNO-Arzt Berlin benötigt eine Übersicht über Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Besuch der HNO Berlin eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen.
Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier PDF-dokument öffnen und ausfüllen.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den HNO-Arzt Berlin

Untersuchung des Gaumens und Halses

Ausgehend von Ihrer in der vorausgegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und Ihrem aktuellen Befinden kann der HNO-Arzt nun folgende Untersuchungen zur Diagnostik anwenden:

Untersuchung des Gaumens und Halses

Bei einer akuten Gaumenmandelentzündung sind die Gaumenmandeln gerötet, geschwollen, druckempfindlich und es finden sich unterschiedlich ausgeprägte weißliche Beläge. Am äußeren Hals entwickelt sich eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung. Einseitige Entzündungen sowie ein Übergreifen der Entzündung ins Nachbargewebe sind möglich.

Rachenabstrich

Akute Halsschmerzen erfordern eine komplette Untersuchung der Mundhöhle, der Nase, der Ohren und der Lymphknoten des Halses, um das Beschwerdebild einzugrenzen. Blutentnahmen, ein Rachenabstrich oder die Untersuchung von Lymphknoten weiterer Körperregionen sowie eine Inspektion der Haut des Körpers sind mitunter indiziert.

Im Falle einer chronischen Entzündung finden sich vernarbte Gaumenmandeln, aus denen oft reichlich weißliche Zellmassen herausgedrückt werden können. Zur Diagnose „chronische Tonsillitis“ ist weniger die Größe der Gaumenmandeln entscheidend, als vielmehr der Krankheitsverlauf über einen längeren Zeitraum hinweg (Häufigkeit und Intensität der Entzündungen mit ärztlicher Bestätigung der Diagnose, vorausgegangene Therapien, weitere Symptome, Blutwertbestimmungen)
Chronische Entzündungen erfordern ferner eine Abklärung der gesamten oberen Atemwege (Endoskopie der Nase, Ultraschall/Röntgen der Nasennebenhöhlen, Abstrich der Schleimhaut und Untersuchung des Kehlkopfs und vor allem der Ohren, die gerne sekundäre Probleme aufweisen).
Eine Eiteransammlung (Abszess) im Bereich der Gaumenmandeln führt zu einer einseitigen teilweise erheblichen Schwellung der gesamten Gaumenmandelregion mit hochgradiger Druckempfindlichkeit, Speichelfluss, kloßiger Sprache und Kieferklemme (erschwerte Mundöffnung).

Behandlungen (Therapie)

Sollten die oben beschriebenen „Hausmittel“ Ihre Beschwerden nicht ausreichend lindern, ist zur Bekämpfung der meist bakteriellen Entzündung (Streptokokken, Pneumokokken) und zur Prophylaxe von Folgeerkrankungen wird der HNO-Arzt Berlin in den meisten Fällen eine antibiotische Therapie mit z. B. Penicillin über einen Mindestzeitraum verordnen.
Im Falle spezieller Entzündungen wird die Therapieempfehlung durch den HNO-Arztes Berlin entsprechend angepasst.
Bei immer wiederkehrender akuter Erkrankung kann der HNO-Arzt Berlin auch zur Gaumenmandelentfernung – insbesondere bei Kindern – raten.

Bei anhaltenden (chronischen) Beschwerden ist darüber hinaus bei entsprechenden Befunden eine Therapie der Nase und der Nasennebenhöhlen erforderlich. Auffällige Befunde erfordern eine Gewebeentnahme zur feingeweblichen Untersuchung, um eine bösartige Erkrankung auszuschließen. Die Indikation zu einer Operation (Gaumenmandel-Rachenmandelentfernung, Eingriff in der Nase oder den Nasennebenhöhlen) sollten Sie ausgiebig mit Ihrem HNO-Arzt Berlin besprechen.

Peritonsillarabszess: wegen erheblicher Gefahr von Komplikationen (Einengung der Atemwege, Sepsis, Thrombose) handelt es sich um einen akuten Notfall. Es ist eine dringliche Abszessspaltung oder operative Gaumenmandelentfernung (mit Abszessentfernung) angezeigt.

Rezidivierende akute Tonsillitis, chronische Tonsillitis: nach Abschluss der ausgiebigen Diagnostik ist oft eine Entfernung der Gaumenmandeln angeraten. Dieser Eingriff ist nur stationär möglich.

Gaumenmandelvergrößerung: Besonders bei Kindern führt diese zu erheblichen Problemen (ständige Müdigkeit, Leistungsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen Schnarchen, ständige Infekte, Hörminderung wegen mangelnder Belüftung des Mittelohrs etc.)
Die Entfernung der Rachenmandel ist angezeigt. Die Gaumenmandeln können je nach Befund operativ verkleinert (Lasertonsillotomie – ambulant) oder entfernt werden (Tonsillektomie – stationär). Diese beiden Eingriffe haben teils verschiedene Indikationen.

Verdacht auf bösartiges Wachstum: Probeentnahme zur feingeweblichen Untersuchung dringend erforderlich (ambulant).

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Eine akute Gaumenmandelentzündung ist eine Infektion, die durch Tröpfchen übertragen wird. HNO Berlin empfiehlt Abstand von erkennbar erkälteten Patienten zu halten und keine Ess- und Trinkutensilien von Erkrankten zu benutzen. Eine gründliche Reinigung der Hände ist angezeigt. Achten Sie auf einen gesunden Lebenswandel (Sport, Schlaf, Ernährung), so dass das körpereigene Abwehrsystem gut arbeiten kann.
Bei chronischen Gaumenmandelentzündungen gilt dasselbe. Präventive Massnahmen müssen im Einzelfall mit dem Patienten besprochen werden. Auch hier gilt: Schadfaktor Nummer eins sind Rauchen und Alkohol.
Die Prävention kann schwierig, die Therapie langwierig sein.

Prognose

Die akute Gaumenmandelentzündung bessert sich nach ein bis zwei Wochen.
Die chronischen Gaumenmandelentzündungen haben bei fundierter Diagnostik und Therapie eine gute Prognose.

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