Kompetenzzentrum für HNO informiert: Kopf- und Halskrebs

Definition Kopf- und Halskrebs

Der Facharzt für HNO fasst unter dem Begriff Kopf- und Halskrebs verschiedene Krebsarten zusammen, die im Bereich des Kopfes und Halses auftreten. Dazu gehören bösartige Tumore

  • der Mundhöhle, also der Lippen, der Zunge, des Mundbodens, des Gaumens und der Speicheldrüsen (Mundhöhlenkarzinom)
  • des Rachens (Pharynxkarzinom)
  • des Kehlkopfes (Larynxkarzinom)
  • der Nase
  • der Nasennebenhöhlen
  • des äußeren Halses, vor allem der Schilddrüse
  • des Ohres
Schlechte Mundhygiene und chronische Verletzungen können zu Kopf- und Halskrebs führen

Weltweit haben Fachärzte für HNO in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg der Kopf- und Hals-Tumore festgestellt. Insbesondere bei jungen Frauen und alten Menschen. Kopf- und Hals-Krebs rangiert weltweit an sechster Stelle aller Krebserkrankungen. In Deutschland ist die häufigste Krebsart, die der HNO-Arzt im Kopf- und Halsbereich feststellt, der Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom). An bösartigen Tumoren der Mundhöhle und des Rachens erkranken hierzulande jedes Jahr etwa 9.500 Männer und 3.500 Frauen. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind Männer im Durchschnitt 66 Jahre alt. Bei Frauen liegt das Durchschnittsalter bei 70 Jahren. Allerdings stellen Fachärzte für HNO bei immer mehr jungen Frauen Kopf- und Hals-Krebs fest. Das ist auf den gestiegenen Konsum von Tabakrauch zurückzuführen.

Kopf- und Hals-Krebs kann sich auf verschiedene Weise äußern. Zu den allgemeinen Symptomen gehören ein starker Gewichtsverlust in kurzer Zeit, Abgeschlagenheit oder Schwellungen am Hals. Sie sollten sich dann unbedingt bei einem HNO-Arzt vorstellen. Befinden sich die Tumore im Bereich der Mundhöhle, klagen die Patienten oftmals über schmerzhafte Veränderungen an der Schleimhaut, z.B. über Schwellungen und Geschwüre. Diese gehen häufig einher mit Schluckbeschwerden und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Zunge. Bei einem Kehlkopftumor (Larynxkarzinom) sind chronische Heiserkeit, ein anhaltendes Kratzen im Hals, der ständige Zwang sich zu räuspern, Schmerzen im Hals, die bis in die Ohren ausstrahlen und Atembeschwerden häufige Ursachen. Suchen Sie dann sofort einen HNO-Arzt auf.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Kopf- und Hals-Karzinom, Nasopharynxkarzinom, Oropharynxkarzinom, Hypopharynxkarzinom, Tracheakarzinom, Larynxkarzinom, Pharynxkarzinom
Englisch: head and neck cancer

Überblick Kopf- und Halskrebs

Obwohl Männer zwei- bis dreimal häufiger an Kopf- und Hals-Krebs erkranken, ist die steigende Tendenz bei den Frauen dramatisch. HNO-Ärzte führen das vor allem auf Tabakrauch zurück, weil immer mehr Frauen rauchen. Und das Rauchen ist der Hauptrisikofaktor.

Kopf- und Halskrebs entwickelt sich häufig aus Vorstufen. Dazu gehört die so genannte Leukoplakie, auch Weißschwielenkrankheit genannt. Auf der Schleimhaut, vor allem in der Mundhöhle, im Rachen und am Kehlkopf, bilden sich weißliche, leicht abwischbare Stellen. Es handelt sich dabei um eine krankhafte Verdickung der äußeren Schleimhautschicht. Stellen Sie solche Symptome bei sich fest, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Denn diese Vorstufe kann in einen bösartigen Kopf- und Hals-Tumor übergehen. Der HNO-Arzt kann das leicht erkennen und behandeln.

Kopf- und Hals-Tumore werden vom HNO-Arzt nach internationalen Kriterien klassifiziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dafür eine generelle Unterteilung in vier Stadien festgelegt. Bei den Stadien I und II ist der Kopf-und Hals-Tumor noch lokal begrenzt, während er in den Stadien III und IV bereits weiter fortgeschritten ist. Die Einteilung ist wichtig für den HNO-Arzt, um die am besten geeignete Therapie zu wählen, aber auch für die Prognose.

Ursachen des Kopf- und Halskrebses

Das Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Kopf- und Hals-Krebs. Auch übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko. Als eine andere Ursache machen HNO-Ärzte Sub-Typen des Humanen Papilloma Virus aus. Der berufliche Umgang mit Schadstoffen wie Asbest, chrom- und nickelhaltigen Farben und Lacken kann ebenfalls zum Kopf- und Hals-Krebs führen. Die UV-Strahlung, ein geschwächtes Immunsystem, eine schlechte Mundhygiene, chronische Verletzungen der Schleimhaut und erbliche Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.

Was Sie bei Kopf- und Halskrebs selbst tun können?

Um die Behandlung (Therapie) des Kopf- und Hals-Tumors durch den HNO-Arzt zu unterstützen, sollten Sie sofort mit dem Rauchen aufhören und auf den Genuss von Alkohol verzichten. Nur so kann die Behandlung (Therapie) Ihres Facharztes für HNO erfolgreich verlaufen. Auch eine gesunde Ernährung wirkt unterstützend. Nach der Behandlung (Therapie) sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen beim HNO-Arzt erforderlich. Sie sollen verhindern, dass es zu einem Krankheitsrückfall oder zur Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) kommt. Die Nachsorgeuntersuchungen beim HNO-Arzt erstrecken sich über einen Zeitraum von fünf Jahren. In welchen Abständen diese Untersuchungen beim HNO-Arzt stattfinden, hängt von der Art des Tumors, seiner Lage und Ausbreitung ab. Manche Patienten brauchen eine psychologische und soziale Unterstützung, um in ihren beruflichen oder privaten Alltag zurückzukehren. Ihr Facharzt für HNO wird Sie dazu beraten und Sie auch über weitere Schritte informieren, falls Sie nicht mehr ins Berufsleben zurückkehren können.

Hilfe durch den HNO Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • HNO
  • Onkologen
  • Plastische Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für HNO erwartet?

Bevor Ihr Facharzt für HNO mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle?
  • Hatten Sie schon einmal einen Hörsturz und ist diese Erkrankung familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für HNO benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Facharzt für HNO eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den HNO-Arzt Berlin

Der HNO-Arzt Berlin untersucht Kopf- und Halskrebs mittels Ultraschall

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für HNO nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Untersuchung der Mundhöhle, des Rachens, der Nasenhöhle, des Ohres und des Kehlkopfes
  • Spiegelung der oberen Luft- und Speisewege (Endoskopie)
  • Gewebeproben (Biopsie)
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Computertomographie (CT)
  • Positronenemissionstomographie (PET)

Behandlungen (Therapie)

Steht die Diagnose „Kopf- und Hals-Krebs“ fest, wird der HNO-Arzt schnell mit der Behandlung (Therapie) beginnen. Art, Größe, Lokalisation und Ausbreitung des Tumors, aber auch das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten werden bei der Wahl der richtigen Behandlungsmöglichkeit berücksichtigt. Grundsätzlich strebt der Facharzt für HNO eine vollständige Heilung an. Dazu bieten sich folgende Behandlungen (Therapien) an:

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Radiochemotherapie
  • Laserchirurgie
  • Plastische Operationen

Wenn der Kopf- und Hals-Krebs noch nicht weit fortgeschritten ist, reicht eine operative Entfernung des Tumors durch den HNO-Arzt häufig aus. Sind die Lymphknoten bereits befallen, werden diese mit entfernt. Manchmal müssen die Patienten nach einer Operation mit kosmetischen Beeinträchtigungen rechnen. Mithilfe der plastischen Chirurgie können sie teilweise oder ganz behoben werden. Ist der Kopf- und Hals-Tumor dagegen weiter fortgeschritten, ist zusätzlich eine Strahlen- oder Chemotherapie durch den HNO-Arzt erforderlich oder eine Kombination aus beiden (adjuvante Behandlung). Können die Kopf- und Hals-Tumoren nicht operiert werden, wird der HNO-Arzt eine Chemotherapie in Verbindung mit einer Bestrahlung kombinieren (Radiochemotherapie). Zur Behandlung des Kopf- und Halskrebses setzen Fachärzte für HNO auch das Medikament Cetuximab zur Ergänzung der Strahlen- oder Chemotherapie ein. Studien haben gezeigt, dass sich dadurch die Überlebenszeit der Patienten erheblich verlängert hat. Weitere Behandlungsmöglichkeiten werden derzeit erforscht. Nach der Behandlung (Therapie) sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bei Ihrem HNO-Arzt erforderlich.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

HNO-Arzt empfiehlt auf das Rauchen zu verzichten

Um Kopf- und Hals-Krebs vorzubeugen, empfehlen Fachärzte für HNO, auf die Risikofaktoren zu verzichten. Dazu gehört vor allem das Rauchen, aber auch ein übermäßiger Alkoholkonsum. Darüber hinaus sollten Sie keine zu heißen Speisen zu sich nehmen und sich ausgewogen und vitaminreich ernähren. Eine gute Mundhygiene kann außerdem dazu beitragen, sich vor Kopf- und Hals-Tumoren zu schützen.

Prognose

Kopf- und Hals-Krebs ist eine schwere und lebensbedrohliche Erkrankung. Die Heilungschancen sind umso besser, je früher der Tumor vom HNO-Arzt erkannt und behandelt wird. Es ist deshalb wichtig, dass Sie sich regelmäßig von Ihrem Facharzt für HNO untersuchen lassen.

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