Kompetenzzentrum HNO Berlin informiert: Schnupfen – Rhinitis

DefinitionSchnupfen (Rhinitis)

Der Facharzt HNO empfiehlt genügend zu trinken und Papiertaschentücher zu benutzen

Schnupfen (Rhinitis) ist eine durch Viren verursachte Entzündung der Nasenschleimhaut. Der Nase unmittelbar benachbart sind die Nasennebenhöhlen, die Belüftungswege zu den Ohren (Ohrtrompete) und der Mund-Rachen-Raum.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Fliessschnupfen (Rhinitis serosa), eitriger Schnupfen (Rhinitis purulenta), Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica), Infekt der oberen Atemwege.
Englisch: cold, nasal inflammation

Überblick Schnupfen

Schnupfen ist eine leicht übertragbare Tröpfcheninfektion, die Ansteckungsgefahr somit hoch. Es kommt innerhalb weniger Stunden nach anfänglichem Juckreiz der Nase zur Schleimhautschwellung in der Nase und den Nasennebenhöhlen und zu einer zunächst wässrigen, später dann eitrigen Sekretion. Die Atmung durch die Nase ist nicht mehr möglich („Stockschnupfen“), das Geruchsvermögen und damit der Geschmack nehmen stark ab. Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit kommen hinzu. Da die Entzündung sich oft ausbreitet, können sich Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Husten, Bindehautentzündungen der Augen etc. dazugesellen. Die Übergänge zu einem grippalen Infekt sind fließend.

Zum Thema chronischer Schnupfen finden Sie Informationen unter „Nasennebenhöhlenentzündung“.

Ursachen

Schnupfen (Rhinitis) ist primär eine Virusinfektion der Nasenschleimhaut, die durch Bakterieninvasion zum Vollbild reift. Der Schweregrad des Schnupfens hängt ab von individueller (genetischer) Prädisposition bzw. von der Konstitution des Erkrankten. Deshalb „erwischt“ es den einen nie, der andere ist jedoch immer mit einer Erkältung dabei, wenn Keime fliegen. Kalte Außentemperaturen oder Zugluft reichen alleine noch nicht zur Entstehung eines Schnupfens (Rhinitis) – einer Erkältung – aus.

Was Sie selbst tun können?

Ein gelegentlicher Schnupfen ist kaum zu vermeiden und stellt ein zwar unangenehmes, aber letztlich sinnvolles Ereignis dar, da sich das körpereigene Abwehrsystem mit immer neuen Keimen auseinandersetzen muss, um die Abwehr in guter Funktion zu erhalten. Deshalb sind vor allem Kinder immer wieder verschnupft („verrotzt“). Sie stärken dadurch ihre Abwehrkräfte. Allerdings sollte ein normaler Schnupfen in etwa ein bis knapp zwei Wochen folgenlos ausgeheilt sein. „Ständigem“ Schnupfen und „ständigen“ Erkältungen muss auf den Grund gegangen werden.

Hat es Sie „erwischt“, schonen Sie sich körperlich und geistig. Ernähren Sie sich vernünftig (leichte, Vitamin reiche Kost). Trinken Sie deutlich mehr als normal (mindestens 1,5 Liter). Gönnen Sie sich Erleichterungen im Alltag. Schlafen oder ruhen Sie ausreichend. Benutzen Sie Papiertaschentücher. Die „laufende“ und verstopfte Nase können Sie mit abschwellenden (nicht cortison-haltigen) Nasensprays oder -tropfen – für maximal eine Woche drei Mal pro Tag eingesprüht – behandeln. Verwenden Sie Nasensprays nie auf Dauer ohne Rücksprache mit Ihrem HNO-Arzt zu nehmen. Inhalationen (z. Bsp. Kamillentee), lokale Wärme (Rotlicht) können lindernd wirken. Bei Kopfschmerz oder leicht fiebrigem Allgemeinzustand nehmen Sie z. Bsp. Paracetamol ein. Pflanzliche Mittel oder Homöopathika können ebenfalls verwendet werden. Es gibt keine gesicherten Hinweise darauf, dass Vitamin C, Zink oder andere Empfehlungen die Heilung beschleunigen.

Eitrige Sekretion mit nur mäßig reduziertem Allgemeinzustand ist zunächst keine Indikation für eine Antibiotikagabe.

Kontaktieren Sie Ihren HNO-Arzt, wenn sich lokale oder allgemeine Beschwerden deutlich verschlimmern. Ihr HNO-Facharzt Berlin wird Sie sorgfältig untersuchen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Systematik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem HNO Arzt eine weitere Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • HNO-Facharzt
  • Internist (Grunderkrankungen)
  • Innere Medizin

Was Sie bei Ihrem Arzt für HNO erwartet?

Bevor Ihr Arzt mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen, wie beispielsweise Heiserkeit, Husten etc?
  • Litten Sie bereits schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr HNO-Arzt benötigt eine Übersicht über Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabellezusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den HNO-Arzt

Ausgehend von Ihrer in der vorausgegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und Ihrem aktuellen Befinden kann der HNO-Arzt nun folgende Diagnostik anwenden:

Erkältungen erfordern eine komplette Untersuchung des Halses, der Nase und der Ohren, um das Beschwerdebild einzugrenzen.

Die Nase wird zunächst orientierend mit einem Nasenspekulum oder mit einer starren Optik untersucht. Genauere Untersuchungen erfordern das Abschwellen der Schleimhaut. Dazu wird die Nase eingesprüht oder ein getränkter Wattebausch mit einer Pinzette in die Nase eingebracht. Nach wenigen Minuten ergibt sich eine gute Einsicht ins Naseninnere. Beurteilt werden die Nasenscheidewand, die Schleimhäute, die Öffnungen zu den Nasen-Nebenhöhlen (NNH) und der Nasenrachen. Es folgt das Abtasten der Nerven des Oberkiefers. Ultraschalluntersuchungen oder röntgenologische Untersuchungen zeigen, ob die NNH mit Sekret angefüllt sind. Ein Abstrich und eine Blutentnahme können erfolgen.

Es folgt die Untersuchung der Ohren (Belüftungsstörungen), des Halses (Lymphknoten), des Mundes (Schleimstrassen) und des Kehlkopfs.

Bei chronischen Beschwerden sind ein NNH-Computertomogramm und ein Allergietest unabdingbar, oft ergänzt durch Geruchstest und Messungen der nasalen Luftpassage. Wiederholte Verlaufskontrollen sind erforderlich.

Behandlungen (Therapie)

Ausgehend von Ihrer in der vorausgegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und Ihrem aktuellen Befinden kann der HNO-Arzt nun verschiedene Therapien vorschlagen. Erst bei beginnenden Komplikationen können neben gut abschwellend wirkende Medikamente auch Antibiotika rezeptiert werden.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Der Facharzt HNO empfiehlt zur Vorbeugung Sport zu betreiben

Der HNO-Arztempfiehlt Ihnen auf gesunde, vitaminreiche, kalorienbewusste Ernährung zu achten, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten Sport zu treiben und nicht zu rauchen.

Da Erkältungen durch Tröpfchen übertragen werden, halten Sie sich von erkennbar erkälteten Mitmenschen fern. Reinigen Sie Ihre Hände nach vermutetem Erregerkontakt mit Seife (Desinfektion normalerweise nicht erforderlich). Benutzen Sie nur Ihr eigenes Geschirr.

Prognose

Ein akuter Schnupfen heilt in ein bis zwei Wochen problemlos aus.

Bei immer wieder auftretenden Infekten muss sorgfältig untersucht werden, welche Auslöser vorhanden sind. Die Prognose ist nach anschließender gezielter Therapie ebenfalls gut. Ein längerer Verlauf kann möglich sein.

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